08. April 2024
Einsatz von KI bei semabit
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren rapide an Bedeutung gewonnen und verändert zunehmend unseren Arbeitsalltag. Was einst als futuristische Vision galt, ist heute Realität: KI-gestützte Systeme und Tools sind in vielen Branchen etabliert, auch in der Softwareentwicklung. Doch welche Auswirkungen hat dieser technologische
Wandel bereits heute auf unsere tägliche Arbeit bei semabit? Und wohin
könnte uns die Reise mit diesen neuen Tools führen?
Einführung
Experten schätzen, dass die Softwareentwicklung eine der
Branchen ist, die sich am schnellsten durch die Einführung der KI
verändern wird. Noch nicht klar sind die Chancen und Risiken, die sich durch den Einsatz eines solchen KI-Assistenten im Arbeitsalltag. Auch die zukünftigen Entwicklungen und die Geschwindigkeit sind noch nicht vorhersehbar.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Integration von KI in den Arbeitsalltag und in Produkte unserer Kunden. Zudem gibt es eine Aufzählung der Vorteile als auch der Herausforderungen, die mit der Nutzung von KI einhergehen.
Einzug von Künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag
Vor fast zwei Jahren wurde der erste Chatbot mit Künstlicher Intelligenz (KI) für die breite Öffentlichkeit eingeführt. Die Nutzenden kommunizieren über textbasierte Nachrichten und Bilder (Prompts) mit diesen Chatbots. Dank grossen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) können diese Chatbots aus einem Prompt Inhalte nahezu beliebiger Komplexität und Umfangs generieren.
Viele Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass sie KI vor allem unterstützend einsetzen möchten, um Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. So eignet sich der Chatbot ChatGPT hervorragend, um Ideen für die Struktur von Texten zu generieren. Oder mit dem eingebauten Bildgenerator in Adobe Illustrator lassen sich Vektorgrafiken per Textvorlage erstellen. So entstanden die Vorlage für den Text und das Motiv der Weihnachtskarte 2023 von semabit mit Hilfe von KI. Die generierten Inhalte können dann von Fachleuten weiterbearbeitet werden, bis sie die finale Form erreichen.
KI und Softwareentwicklung
Auch im Bereich des Programmierens können KI-Systeme den Arbeitsprozess unterstützen und bereichern. Die Entwicklerinnen und Entwickler bei semabit haben verschiedene KI-gestützte Tools ausprobiert. GitHubs Copilot von Microsoft hat sich dabei als besonders nützlich erwiesen. Die kostenpflichtige Assistentenfunktion nutzt das LLM namens GPT-4 von OpenAI. Sie kann Code für diverse Programmiersprachen erzeugen – von C++, Java und Python bis hin zu Ruby und PHP. Neben Copilot verwenden die Programmierer auch Assistenten wie ChatGPT oder DeepL für Übersetzungen. Die Entwickler beschreiben Copilot als eine hilfreiche Unterstützung, auch wenn es sich in der Praxis nicht als das "ultimative Tool" herausgestellt hat, welches alle Probleme alleine löst.
Nutzen von KI bei semabit
Die Hälfte unserer Entwicklerinnen und Entwickler nutzt Copilot täglich. Der Assistent wird in der integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) eingesetzt und unterstützt die Mitarbeitenden auf vielfältige Weise: durch automatische Codegenerierung, Code-Vervollständigungen, Vorschläge für alternative Lösungen und das Vereinfachen von Codezeilen. "Die Codevervollständigung durch Copilot nimmt mir viel Tipparbeit ab, vor allem bei repetitiven Aufgaben", berichtet ein Entwickler. Dadurch kann der Entwickler durch diese "Mikroautomatisierungen" Zeit einsparen.
Nachteile bei der Nutzung beim Programmieren
Leider macht der digitale Assistent auch Fehler: Die Entwickler berichten, dass er Codezeilen nicht zu Ende schreibt oder einzelne Zeichen wie Klammern weglässt. Zudem fügt Copilot gelegentlich unerwünschte Code-Schnipsel ein. Deshalb muss der generierte Code stets von erfahrenen Entwicklern überprüft werden.
Folgende Nachteile ergeben sich, da es keine Garantie für fehlerfreie Codezeilen gibt:
- Die Qualitätskontrolle des generierten Codes muss durch die entwickelnde Person erfolgen, was die gewonnene Effizienz wieder mindert.
- Fehlerhafter Code erhöht das Risiko von Datenschutz- und Sicherheitslücken, wenn Code blind übernommen wird.
Nutzung von KI in Produkten von Kunden
In unseren Projekten setzen wir gezielt künstliche Intelligenz ein, um innovative Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln, die sowohl die Effizienz als auch die Qualität optimieren. Dabei entwickeln wir teilweise eigene KI-Modelle, die speziell auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten sind.
Unsere Kernkompetenz liegt in der intelligenten Datenanalyse und Entscheidungsunterstützung, um den Endnutzern bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu helfen.
Ein Beispiel dafür ist unser Kunde mobilezone, der seinen Geschäftskunden eine Full-Service-Plattform bietet. Mit dieser können Abo-Management, Fleet-Management, Bestellungen von Geräten und Zubehör sowie Reparaturen digital verwaltet werden können.
Um die Navigation innerhalb der zahlreichen Funktionen zu erleichtern, haben wir eine globale Suchfunktion implementiert, die ein LLM (von Spacy) nutzt, um passende Produkte, FAQs und Benutzeraktionen anzuzeigen. Durch eine speziell programmierte Anonymisierung können sogar Telefonnummern in den Suchanfragen verarbeitet werden, ohne dass vertrauliche Daten im LLM landen. Zusätzlich haben wir eine Automatisierung eines Geschäftsprozesses mithilfe von KI umgesetzt.
Fazit
Die Nutzung von KI-Systemen bietet zweifellos enorme Vorteile für die IT-Branche. Die Softwareentwicklung hat sich bereits durch das Aufkommen dieser Assistenten verändert und wird dies auch weiterhin tun. Dabei sollten die potenziellen Risiken nicht übersehen werden. Als IT-Dienstleister ist es unsere Verantwortung, die Vorzüge von KI zu nutzen und gleichzeitig die Risiken im Blick zu behalten. Letztlich liegt der Erfolg eines Projekts in der sorgfältigen Planung und Analyse der notwendigen Anforderungen.
Künstliche Intelligenz kann bei der konkreten Umsetzung helfen, doch die Entscheidung darüber, welche Software benötigt wird, bleibt vorerst eine Aufgabe des Menschen. Es braucht dazu weiterhin gut ausgebildete und erfahrene Fachleute. Wir sind diesbezüglich gut für die Zukunft gerüstet und bleiben neugierig, wie sich das Potenzial der unzähligen Assistenten entwickelt.